Sonntag, 24. Juni 2012

11. Air Berlin – Der Katastrophenrückflug


Chronologisch vllt nicht ganz passend zum Urlaub, muss ich trotzdem erstmal mit dem Air Berlin Rückflug von Palma de Mallorca nach Hamburg berichten.

Noch im vollen Urlaubsglück und frohen Mutes, begaben wir uns um ca. 12 Uhr von unserem Hotel mit dem Taxi Richtung Airport. Pünktlich um ca. 13 Uhr standen wir dann am Check-In und sahen die lange Schlange bei der Kofferabgabe und die total leeren Schalter. Hierbei handelte es sich um die Schalter, wo man schon mit vorhandener Boardkarte nur noch die Koffer abgeben musste. Boardkarte fix am Automaten gezogen und Koffer innerhalb von 5 Minuten aufgegeben. Ganz überrascht wie einfach und schnell das ging („das wars schon?“) machten wir uns auf zum Frühstück. Das auf der Anzeige von „delayed“ die Rede war, war uns schon bewusst – wir dachten aber, dies hängt mit den 5 Minuten Verspätung zusammen, die uns schon vor ein paar Wochen mitgeteilt wurden.



Frühstück beendet. Nochmal die Anzeige gecheckt. Verwundert drauf geschaut. Planmäßige Abreise wäre 14:55 Uhr gewesen. Nun steht da „Boarding time 18:00“. Wir haben uns erstmal die Augen gerieben und sind wieder nach unten zum Air Berlin Schalter. Die Dame sagte uns, dass es Probleme in München mit unserer Maschine gibt. Sie könne uns eine Umbuchung nach Berlin anbieten oder wir warten einfach noch etwas, gehen nach Palma und verpassen vllt. Unseren Flug. Witzige Frau. Das unser Flug wirlich um 18 Uhr geht konnte sie uns aber auch nicht mit Sicherheit sagen. Scheinbar wusste sie schon was uns erwartet. Auf Berlin wollte ich mich leider nicht einlassen – sehr sehr dumm. Da wären wir wenigstens gegen 23 Uhr zu Hause gewesen.

Wir sind dann erstmal durch den Check-In, um uns noch mal drinnen am Air Berlin Schalter zu erkundigen. Die wussten leider auch nicht viel mehr. Es kam immer nur die Aussage „der Flieger steht auf dem Rollfeld und startet in ca. 10 Min – kommen sie dann noch mal wieder“. Ok – wir haben erstmal gewartet, noch mal nachgefragt. Leider kam weiterhin nur diese Aussage. Zumindest gabs dann erstmal jeweils einen 5 Euro Essensgutschein. Yeahh. Das Flughafen Essen kostet ja auch kaum mehr als woanders. Ok dachten wir uns, machen wir das Beste draus und gehen erstmal raus in die Sonne. Sind ja noch ca. 3 Stunden bis zum Check-In. Gegen 16 Uhr dann noch mal auf die Anzeige geschaut und tada, die Zeit hat sich um 30 Minuten zum Positiven verändert. Also fix noch mal in der Sonne chillen und dann pünktlich durch den Check-In. Nochmal kurz die Zeit checken. 20:30 Uhr Boarding!? Waaaaat?

Nun aber mal wütend zum Air Berlin Schalter – wo natürlich weiterhin ohne Ende Menschen standen, die nach Hamburg wollten. Inklusive Familien mit Kindern. Es gab noch nen Essensgutschein. Total beruhigend. Und weiterhin die gleiche Aussage – Flieger kommt bald. Also erstmal nobel bei McDonalds essen gegangen. :-) Und danach wieder in der Sonne gechillt. Diesmal aber ein wenig beunruhigt, da die Informationspolitik bei Air Berlin wohl eher nicht so offen ist, wie man sich das als zahlender Kunde wünscht. Super Dienstleistung. Die Damen am Air Berlin Schalter waren nicht zu beneiden.

Zu Ende ist die Story leider noch nicht. Es ging in der gleichen Reihenfolge weiter. Vertröstungen hier und da. Bis es irgendwann hieß: „Der Flieger aus München ist tatsächlich gestartet“. Tosender Applaus in der Abflughalle. Gerüchte kamen auf, dass die Menschen im Flieger randaliert hätten und somit der Flug verspätet ist. Wäre denen auch nicht zu verdenken, wenn sie stundenlang in der Maschine festsitzen. Ingesamt gabs 3 Essensgutscheine zu jeweils 5 Euro. Davon wurde dann einer noch in 2 Bier investiert (ok mit draufzahlen) und weitere 5 Cheeseburger! :-) Und ein kleines Flughafen Mitbringsel - ;-)



Dann war es soweit. Der Flieger aus München ist gelandet. Die Münchner kamen auch völlig erschöpft am Flughafen in Palma an. Inklusive eines sichtlich genervten Peter Maffay. Immerhin noch nen Promi gesehen ;-).
Also ab zum Boarding! Lief alles Reibungslos. Die Leute waren froh endlich loszukommen. NUR, das große Problem war, dass wir nicht mehr nach Hamburg fliegen durften, aufgrund des Nachtflugverbotes. Also wurde es Hannover. Ein Hotelaufenthalt in Palma und ein Flug am Morgen wurde seitens Air Berlin abgelehnt. In Hannover würden dann Busse auf uns warten. Zu diesem Zeitpunkt (23:30 Uhr) nimmt man scheinbar so einiges hin und freut sich von der Insel zu kommen.




Kaum im Flieger merkt man doch die sehr krasse Hitze. Die Klima funktioniert am Boden nicht und muss beim Start mit dem Triebwerk gestartet werden. SCHWITZ. Und es dauert und dauert bis alles eingeladen ist und der Pilot starten darf. Zwischendrin erzählt er uns dann noch von Verspätungen, weshalb er schon in München zu spät war und somit seinen Slot auf der Rollbahn verpasst hat. Dann soll noch ein Blitz eingeschlagen sein in München, wodurch eine Landebahn gesperrt werden musste. Was davon nun der Wahrheit entspricht und was man gesagt hat, um die Entschädigungen gering zu halten – wer weiß das genau. Geklagt wird trotzdem – so das einstimmige Urteil an Board. Der Galgenhumor an Board war wenigstens erträglich und lustig. Sogar Air Berlin machte dies,(wohl nicht ganz bewusst) mit, in dem das sensationelle Lied „Favorite waste of time“ von Bette Midler lief. YEAH!

Dann der Pilot noch mal mit einer Info: „Wir starten mit einem Triebwerk, welches dann das Zweite starten soll“. Ahja. Sehr beruhigend. Damit wäre dann aber die Klimaanlage wieder an.
Dann endlich auf der Rollbahn. Nur es dauert zu lange. Es gab ja sonst keine Flugzeuge mehr dort. Wieder der Pilot: „Wir haben ein Problem mit der Anzeige des Luftdrucks – wir checken das und müssen erstmal wieder vom Rollfeld runter“. Whaaaat? Kann noch mehr passieren? Jaaaaa! Nächste Durchsage „Ist hier ein Arzt an Board? Bitte nach vorne kommen!“. Scheinbar ging es irgendjemanden nicht so gut – bei der Hitze verständlich.

Wieder der Pilot: „Kein Grund zur Sorge, wir starten nur, wenn die Sicherheit zu 100% gewährleistet ist!“ – Na immerhin – geglaubt hab ich dem Verein nun schon lange nicht mehr. 15 Minuten später waren wir dann aber wirklich in der Luft nach Hannover. Immerhin gabs Hangover 2 an Board! Und das um ca. 0:30 Uhr.
Ca. 3 Uhr sind wir dann in Hannover gelandet. Na jetzt ratet mal was passiert? Alle Passagiere bitte sitzen blieben. Der Notfall von vorhin wird zu Erst den Flieger verlassen. Ein Notarzt ist informiert. Na super - auch das noch. 5 Minuten später durften wir dann den Flieger endlich verlassen.
Schnell das Gepäck geholt. Bis wir im Bus waren war es 3:30 Uhr. Und dann nur noch 2 Stunden mit dem Bus nach Hamburg. Sensation. Völlig genervt bin ich dann um 05:30 am Airport Fuhlsbüttel in ein Taxi gestiegen und lag um 6 Uhr im Bett. Geplant war es gegen 18 Uhr zu Hause zu sein. Also ca. 12 Stunden später!!

Ein toller Moment war übrigens die Einfahrt Richtung Hamburger Hafen und ab durch den Elbtunnel.



Übrigens es riecht nach Entschädigung. Wir schalten nun erstmal so ein Flugverspätungs-Inkasso Unternehmen ein. Entweder Euclaim.eu, Fairplane.de oder Flightright.de. Noch nie etwas davon gehört, weil noch nie benötigt. Fluggesellschaften verweigern nämlich eigentlich immer die gesetzlich vorgeschriebene Entschädigung. Ohne Anwalt läuft da nix. Also dann lieber etwas fürs Inkassobüro zahlen und wenigsten ein paar hundert Euro als Entschädigung bekommen.
Das Urlaubsgefühl war jedenfalls schon in Palma am Flughafen weg. Ein Trauerspiel für die Leute, die 14 Tage dort waren. So sollte ein Urlaub jedenfalls nicht enden und so sollte ein Unternehmen definitiv nicht mit Ihren Kunden umgehen. Leider ist der CEO bei einem anderen Unternehmen auch schon negativ aufgefallen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.